Der HS war bisher nicht das wichtigste Modell von MG in Deutschland. Doch nach den ersten Fahreindrücken könnte die neue Version in der internen Verkaufsstatistik deutlich aufsteigen. 2023 hat MG in Deutschland rund 22.200 Fahrzeuge verkauft, davon entfielen nur etwa 1.500 auf den bisherigen HS/EHS, womit er hinter den Modellen MG4, ZS EV/ZS und MG5 auf dem vierten Platz lag. Mit dem Verkaufsstart des neuen HS, der ab 27.990 Euro erhältlich ist, werden die Karten jedoch neu gemischt. Das kompakte SUV ist nicht nur optisch ansprechender und etwas geräumiger, sondern auch technisch auf dem neuesten Stand – und erstmals mit Plug-in-Hybrid verfügbar, was es für eine breitere Zielgruppe attraktiv macht.

Plug-in-Hybrid kommt später, aber noch 2024

Die Plug-in-Hybrid-Version des HS wird zwar erst im Laufe des Jahres 2024 nachgereicht, aber sie hat es in sich. Der Hybrid kombiniert einen 1,5-Liter-Benzinmotor mit 105 kW/142 PS und einen Elektromotor mit 154 kW/209 PS, was für eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in nur 6,8 Sekunden sorgt. Angaben zur Höchstgeschwindigkeit hat MG noch nicht gemacht, jedoch zur elektrischen Reichweite: Dank der 24,7-kWh-Batterie soll der Wagen bis zu 103 Kilometer rein elektrisch fahren können. 

Die bereits erhältliche Version des neuen HS, ein Benziner ohne elektrische Unterstützung, leistet 125 kW/169 PS und bringt es auf ein maximales Drehmoment von 275 Nm. Von 0 auf 100 km/h benötigt er 9,4 Sekunden und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 195 km/h. Serienmäßig ist ein Sechsgang-Schaltgetriebe verbaut, optional gibt es für 2.000 Euro ein 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe samt zusätzlichen Assistenzsystemen. 

Einen großen Sprung hat der HS beim Infotainment gemacht. Das zeigt sich schon beim ersten Blick aufs Armaturenbrett, das von zwei ineinander übergehenden 12,3-Zoll-Displays dominiert wird. Beide können nach Herzenslust individuell eingestellt werden, beim digitalen Zentralinstrument lässt sich die Anzeige etwa auf die Themen Navigation, wichtige Fahrinformationen oder Echtzeit-Visualisierung des Fahrzeugs konzentrieren. Das mittig angebrachte Display bietet Live-Navigationsdienste samt Wetter- und Verkehrsinformationen, den Zugang zu Amazon Music oder die Koppelung von Smartphones per Android Auto und Apple CarPlay.


Seit Anfang Juli sind zusätzliche Fahrerassistenzsysteme in Neufahrzeugen gesetzlich vorgeschrieben. Neben Notbrems- und Spurhalteassistenten zählen nun auch eine Blackbox sowie ein intelligentes Geschwindigkeitsassistenzsystem zur Pflichtausstattung. Einer Umfrage des TÜV-Verbands zufolge sind 72 Prozent der Autofahrer von diesen Systemen überzeugt.

Seit dem 7. Juli 2024 sind weitere Fahrerassistenzsysteme in neu zugelassenen Fahrzeugen gesetzlich vorgeschrieben. Neben dem Notbrems- und Notfall-Spurhalteassistenten sowie dem Müdigkeits- und Aufmerksamkeitswarner ist nun auch eine Blackbox, der sogenannte Event Data Recorder (EDR), Pflicht. Diese zeichnet kontinuierlich Fahrdaten wie Geschwindigkeit, Motordrehzahl oder ABS-Daten auf und speichert sie im Falle eines Unfalls wenige Sekunden vor und nach der Kollision. Die Daten sollen dazu beitragen, Unfallursachen und Schadenshöhen zu ermitteln.

Zudem dürfen ab sofort nur noch Neufahrzeuge verkauft werden, die mit einem intelligenten Geschwindigkeitsassistenzsystem (Intelligent Speed Assistance, ISA) ausgestattet sind. Dieses warnt den Fahrer bei Geschwindigkeitsüberschreitungen durch akustische Signale oder Vibrationen und kann in bestimmten Situationen das Gaspedal automatisch leicht anheben. Weitere Assistenzsysteme unterstützen den Fahrer im Verkehr.

Zu den hilfreichen Assistenten zählt der Müdigkeits- und Aufmerksamkeitswarner, der über Kameras oder Sensoren Augen- oder Lenkbewegungen erfasst und eine Pause empfiehlt. Der Notbremsassistent aktiviert bei Gefahr automatisch eine Bremsung, um eine Kollision zu verhindern. Das Notbremslicht blinkt bei starkem Bremsen mehrmals pro Sekunde, um den nachfolgenden Verkehr zu warnen. Der Rückfahrassistent erkennt Hindernisse oder Personen hinter dem Fahrzeug, während der Notfall-Spurhalteassistent bei unbeabsichtigtem Verlassen der Fahrspur warnt und bei Bedarf selbstständig gegenlenkt. Zusätzlich muss eine Schnittstelle für die Nachrüstung eines alkoholabhängigen Wegfahrsystems, dem sogenannten Alkolock, vorhanden sein, welches in Zukunft möglicherweise EU-weit verpflichtend wird.

Laut einer Umfrage im Auftrag des TÜV-Verbands haben knapp die Hälfte der Autofahrer (46 Prozent) bereits praktische Erfahrungen mit diesen Assistenzsystemen gesammelt. 51 Prozent der Befragten vertrauen stark auf die Zuverlässigkeit der Systeme, während 47 Prozent durch die automatisierten Reaktionen irritiert sind. 39 Prozent empfinden die Bedienung der Systeme als zu kompliziert. Dennoch sehen 72 Prozent der Teilnehmer die Assistenzsysteme als nützlich an, und 65 Prozent sind überzeugt, dass sie die Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer erhöhen. 56 Prozent fühlen sich durch die Systeme persönlich sicherer, und 88 Prozent befürworten eine unabhängige Überprüfung der Fahrfunktionen.

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